Der Brexit – Die Kraft der Bilder

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Großbritannien hat abgestimmt. Eine knappe Mehrheit der Menschen im noch vereinten Königreich will aus der EU austreten. Es gibt politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Diskussionen und Gründe für und wider diese Entscheidung. Es gibt auch eine sprachliche Beobachtung. Es geht mir dabei weniger um einzelne Worte der Kampagne. Es geht heute ums große Ganze.
Die Vorteile der EU hatten bei dieser Abstimmung zu wenig Bilder. Eine der wichtigsten, journalistischen Grundregeln für gute Reportagen ist es, mit Worten Bilder vor dem inneren Auge des Lesers zu liefern. Eine bildreiche Sprache erreicht die Menschen. Die Botschaften verankern sich. Hier hatten eindeutig die Befürworter des Austritts die Nase vorn. Nehmen wir die unzufriedenen Fischer. In kleineren Häfen Englands geben immer mehr Fischer auf. So versprach zum Beispiel Nigel Farage, der Chef der national-konservativen Ukip-Partei, dass er die Kontrolle über die Fanggründe in der Nordsee für britische Fischer zurück gewinnen werde. Vor dem inneren Auge ziehen in nebelgrauem Wetter Fischtrawler vorbei. An der Reling, in gelbem Ölzeug, mit faltigen, wettergegerbten Gesichtern, stehen müde britische Fischer. Sie schauen traurig. Ihre Netze sind leer. Denn dort, wo sie seit Generationen fischten, dürfen sie jetzt nicht mehr. So will es Brüssel. Gerade verdrückt so ein gestandener Seebär noch eine Träne, vielleicht war es auch nur der Nieselregen. All diese Bilder kamen in weniger als zwei Sekunden in meinem inneren Kino zur Aufführung. Was hat ein EU-Befürworter dagegen zu setzen? Die Fangquoten werden der Größe der Mitgliedsländer und unter Berücksichtigung des nachhaltigen Bestandsschutzes berechnet. Wissenschaftler und Politiker legen das gemeinsam fest.
Ich weiß, dass das eine gute Sache ist. Damit die Nordsee nicht komplett leer gefischt wird, gibt es Auflagen. Jedes Jahr wieder. Fischschwärme halten sich nicht an Seemeilen und Hoheitsgewässer. Ich überprüfe die inneren Bilder. Beim ersten Satz, Fehlanzeige, keine Bilder bei Worten wie Fangquote, Berücksichtigung, Bestandsschutz. Wissenschaftler und Politiker ruft zwar Bilder hervor, nur nicht so emotionale, wie bei den traurigen Fischern. Es gibt sicher noch viele Beispiele. Es geht mir darum zu zeigen, wie wichtig es ist, bildhaft für sein Anliegen zu werben. Wenn Sie, lieber Leser, wichtige Botschaften haben, überprüfen Sie, ob innere Bilder kommen.
Übrigens bin ich überzeugte Europäerin. Ich habe vier Jahre lange beim europäischen Nachrichtensender Euronews gearbeitet und meine Diplomarbeit über europäische Nachrichten geschrieben.  Ich habe Europa gelebt. Mit Großbritannien.

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